1. Hilfe Tipps für Eltern zum Thema Kindersport, Kinderturnen und Eltern-Kind-Sport

22. Januar 2024

Wir sind überzeugt, dass Bewegung und Sport wichtige Bestandteile der kindlichen Entwicklung sind. Kinder, die sich viel bewegen, sind nicht nur gesünder, sondern auch glücklicher und lernen schneller.

Leider fehlt vielen Eltern das nötige Wissen und Informationen um Kinder auf spielerische Art und Weise zur Bewegung zu motivieren. Unsere Mission ist es daher, dieses Wissen und Tipps zu vermitteln und damit einen Beitrag zur Gesundheit und zum Wohlbefinden von Kindern zu leisten. 💕

Hinweis: Dieser Artikel bezieht sich auf das Kleinkindturnen im Alter von ca. 1,5-7 Jahren!

Hey,
mein Name ist Andreas und ich bin Sportpädagoge. Über 10 Jahre leite ich den KiDDs Kindersportverein in Dresden und habe bereits über 5.000 Kleinkinder zum Sport gebracht. Ich freue mich, euch hier einige wichtige Informationen zum Thema Kinderturnen, Kindersport und Eltern-Kind-Turnen mitgeben zu können.

Es ist mir ein Anliegen, dass ihr und eure Liebsten einen guten Einstieg in den Sport findet. Deshalb teile ich gerne meine Erfahrungen und gebe euch Tipps, damit ihr von Anfang an die Freude und Begeisterung am Turnen erleben könnt.

Viel Spaß und Erfolg beim Kindersport und Kinderturnen!

Andreas
M.A. Sportpädagoge & Leiter eines Kindersportvereins

✔ Wertvolle Tipps aus erster Hand: Expertenwissen rund um das Thema Kinderturnen.

✔ Kindgerecht: Ideen und Übungen, die Kinder begeistern, bewegen und fördern

✔ Gesundheitsfördernd: Bewegung tut Kindern gut und fördert ihre körperliche und geistige Entwicklung

✔ Praktisch: Übungen, Spiele und Tipps, die einfach umzusetzen sind und Spaß machen

✔ Zeitersparnis: Sparen Sie Zeit bei der Recherche und erhalten Sie alles Wissenswerte zum Kleinkindsport an einem Ort.

Was ist Kinderturnen oder Kindersport?

Kinderturnen oder Kindersport ist eine Form von sportlicher Betätigung für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter. Es ist darauf ausgerichtet, die motorischen Fähigkeiten der Kinder zu verbessern, ihre Koordination, Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Beweglichkeit zu fördern und ihnen dabei zu helfen, ein besseres Körpergefühl zu entwickeln.

Beim Turnen geht es nicht darum, Leistung zu erbringen oder Wettkämpfe zu gewinnen, sondern vielmehr darum, den Spaß an der Bewegung zu fördern und die Kinder in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen.

In der Regel werden spielerische Übungen und Bewegungsspiele durchgeführt, die auf die Bedürfnisse der Kinder abgestimmt sind. Dabei steht auch die soziale Interaktion und das Miteinander im Vordergrund. Eltern oder Sorgeberechtigte sind teilweise oder vollständig an den Übungsstunden/Training beteiligt.

Synonyme: Kinderturnen, Eltern-Kind-Sport, Kleinkindturnen, Turnen mit Kindern, Eltern-Kind-Turnen oder Kleinkindsport

Wie gestaltet sich der Ablauf beim Kinderturnen oder Kindersport?

Kurz: Erwärmung – Gymnastik – Hauptteil/Parcours/Spiele – Abschluss

In erster Linie geht es darum, den Kindern spielerisch Freude an Bewegung und Sport zu vermitteln. Der Ablauf gestaltet sich daher strukturiert, aber inhaltlich sehr abwechslungsreich und bunt.

Es ist wichtig, dass regelmäßige Rituale wie z.B. gemeinsame Begrüßungs- oder Verabschiedungsrituale in den Stunden enthalten sind, damit sich die Kinder orientieren und einen Rahmen finden können.

In der Regel beginnt eine Stunde mit einer Aufwärmphase, in der die Kinder ihre Muskeln und Gelenke lockern und sich auf das bevorstehende Programm vorbereiten. Hier können zum Beispiel Lauf- und Fangspiele, kleine Staffelläufe oder auch Yoga-Übungen zum Einsatz kommen.
Wichtig hierbei ist, dass sich der Bewegungsdrang lösen kann und das Herz-Kreislauf-System aktiviert wird.

Im Anschluss daran folgen verschiedene Bewegungs- und Spielsequenzen, die je nach Alter und Interessen der Kinder ausgewählt werden. Hier können zum Beispiel Balancier- und Kletterübungen, Roll- und Rutschbewegungen oder auch kleine Tanzchoreografien zum Einsatz kommen.
In unseren Kindersport- und Kinderturnenangeboten verwenden wir regelmäßig eine Vielzahl an Materialien wie Schwungtücher, Igelbälle, Reifen, Schwämme, Seile, Rollbretter, Luftballons und vieles mehr.

Ein großer Bewegungsparcours ist das Highlight der Stunde. Dieser besteht aus verschiedenen Stationen, an denen die Kinder verschiedene Übungen und Bewegungen ausführen können. Dazu gehören beispielsweise Balancieren auf einem Balken, Klettern an einer Wand, Hüpfen von einem Kasten, Ziehen auf einer Bank oder Schwingen an einem Seil. Durch diese vielseitigen Bewegungserfahrungen werden die motorischen Fähigkeiten der Kinder wie Koordination, Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Beweglichkeit gefördert.

Am Ende einer Stunde steht in der Regel eine Entspannungsphase, in der die Kinder zur Ruhe kommen und sich von den Anstrengungen erholen können. Hier können zum Beispiel Atem- oder Fantasiereisen, eine kleine Massage oder auch eine gemeinsame Abschlussrunde oder Abschlusstanz zum Einsatz kommen.

Insgesamt steht beim Kinderturnen immer der Spaß an Bewegung, Training und Sport im Vordergrund. Durch die spielerische Vermittlung von grundlegenden Bewegungsabläufen und Fähigkeiten sollen die Kinder langfristig für einen gesunden und aktiven Lebensstil begeistert werden.

Ab welchem Alter können Kinder beim Kindersport/Kinderturnen teilnehmen?

Kinder können in der Regel ab dem Alter von etwa 1,5 Jahren teilnehmen. Die genauen Angebote und Altersgrenzen variieren je nach Verein oder Anbieter. Es ist jedoch wichtig, dass die Kinder motorisch und geistig bereit sind, um an den Aktivitäten teilzunehmen. Ab 2 Jahren klappt nach unserer Erfahrung die Teilnahme in den Sportstunden sehr gut.

Es gibt auch spezielle, zertifizierte Angebote für Babys und Kleinkinder ab 6 Monaten, wie zum Beispiel Krabbelgruppen. #Babykrabbeln

Welche Dinge müssen mitgebracht werden?

bequeme Sportkleidung für die Kinder (T-Shirt, Shorts/Leggings, keine Röcke für Mädchen wird empfohlen)
✅ bequeme Sportkleidung für die Eltern, sollten sie mit aktiv sein (keine Straßenschuhe)
✅ Stoppersocken, Ballerinas/Schlupfschuhe oder Turnschuhe (TIPP: Klettverschluss!)
✅ Trinkflasche (nicht aus Glas/Kinder sollten sie selber öffnen und schließen können)
✅ ggf. Handtuch falls das Kind sehr schwitzt
✅ Haargummis (falls nötig – Verletzungsgefahr bei offenen Haaren)
✅ den kompletten Schmuck ablegen
✅ keine Kaugummis
✅ eventuell einen Snack für nach dem Sport (Obst/Gemüse)
✅ Medikamente oder Notfall-Ausrüstung (z.B. Asthma-Inhalator, EpiPen)
✅ Ein kleines Erste-Hilfe-Set mit Pflastern und Desinfektionsmittel für kleine Verletzungen
✅ ein Spielzeug, Kuscheltier oder Buch für die Wartezeit
✅ Eine positive Einstellung und viel Motivation, um das Kind während des Kindersports anzufeuern und zu unterstützen.

Hier kannst Du die Checkliste als pdf herunterladen und ausdrucken, um nichts zu vergessen! 🙂

Wie finde ich Angebote in meiner Stadt?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um Angebote in deiner Stadt zu finden. Eine Möglichkeit ist, in deinem örtlichen Sportverein nachzufragen, ob es Angebote oder eine “Abteilung” für Kinder gibt. Auch in Fitnessstudios, Physiotherapien oder Schwimmhallen gibt es oft spezielle Kurse für Kinder.

Eine weitere Möglichkeit ist, im Internet nach Angeboten in deiner Stadt zu suchen. Hierbei können lokale Portale oder Suchmaschinen helfen. Auch auf sozialen Netzwerken oder in Online-Foren können sich Eltern austauschen und Tipps für Angebote in der Umgebung geben.

Es kann auch hilfreich sein, sich an das örtliche Sportamt oder die Stadtverwaltung zu wenden, um Informationen über zertifizierte oder lokale Angebote zu erhalten.

⚠️ Kurz und knapp: Frage beim Stadtsportbund deiner Stadt nach oder betreibe eine Google Recherche ⚠️

Schlagwörter Tipps für deine Google Recherche:
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Worauf solltet Ihr bei eurem Anbieter achten?

Wenn ihr auf der Suche nach einem Anbieter für Kinderturnen seid, gibt es einige wichtige Punkte, auf die ihr achten solltet. Hier sind einige Tipps:

1. Erfahrung: Sucht nach einem Anbieter, der bereits Erfahrung in der Arbeit und dem Training mit Kindern hat. Ein erfahrener Anbieter kennt die Bedürfnisse und Fähigkeiten von Kindern und kann entsprechend darauf eingehen.

2. Qualifikation: Stellt sicher, dass der Anbieter über qualifizierte Trainerinnen und Trainer verfügt. Diese sollten über eine entsprechende Ausbildung im Bereich Kindersport und Kinderturnen verfügen.

3. Sicherheit: Achtet darauf, dass der Anbieter die Sicherheit der Kinder gewährleistet. Hierzu gehören beispielsweise gut gepolsterte Bodenbeläge, kindgerechte Sportgeräte und eine angemessene Betreuung. Gibt es Notausgänge die nicht zu gestellt sind? Liegen überall Matten wo Kinder hochklettern und herunterfallen können?

4. Erste-Hilfe-Lehrgang: Haben die Betreuer einen 1.Hilfe Lehrgang besucht? Dies ist wichtig, um im Notfall schnell und angemessen reagieren zu können. Ein solcher Lehrgang vermittelt grundlegende Kenntnisse und Fertigkeiten in Erster Hilfe, wie zum Beispiel die stabile Seitenlage, die Herz-Lungen-Wiederbelebung oder die Versorgung von Verletzungen.

5. Erweitertes Führungszeugnis: Haben die Trainer*Innen beim Anbieter ein erweitertes Führungszeugnis vorgelegt?

Ein erweitertes Führungszeugnis ist eine besondere Form des Führungszeugnisses, das für bestimmte Berufe oder Tätigkeiten verlangt wird, bei denen ein besonderes Vertrauensverhältnis besteht oder der Umgang mit Kindern oder anderen schutzbedürftigen Personen involviert ist. Es enthält neben den Einträgen des normalen Führungszeugnisses auch Informationen über rechtskräftige Verurteilungen wegen Sexualdelikten, Gewalttaten oder Drogenhandel. Das erweiterte Führungszeugnis soll Arbeitgeber und Institutionen dabei helfen, geeignete Personen für die zu besetzenden Stellen auszuwählen und die Sicherheit der betreuten Personen zu gewährleisten.

Das erweiterte Führungszeugnis kann für ehrenamtliche Mitarbeiter kostenlos und einfach bei der Stadtverwaltung beantragt werden. In unserem Verein ist dies Standard, um die Sicherheit der Kinder zu gewährleisten!

6. Flexibilität: Überprüft, ob der Anbieter flexible Angebote hat, die es den Kindern ermöglichen, am Sport teilzunehmen, auch wenn sie beispielsweise nur sporadisch Zeit haben oder in den Ferien.

7. Preis: Vergleicht die Preise verschiedener Anbieter und achtet darauf, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Teuer bedeutet nicht immer besser, aber zu billig sollte es auch nicht sein.

⚠️ Kurz: Meine langjährige Erfahrung im Bereich Kinderturnen zeigt mir, das es sehr wichtig ist, beim Anbieter / Verein nachzufragen ob die Trainer*Innen ein aktuelles “erweitertes Führungszeugnis” vorgelegt haben und ein 1.Hilfe Kurs (am Kind) besucht wurde. ⚠️

🚨Achtung! Wenn eure Kinder alleine am Kinderturnen teilnehmen und die Aufsichtspflicht bei den zertifizierten Übungsleitern liegt, achtet bitte darauf, ob der Ansprechpartner alle notwendigen Daten für den Notfall hat, wie zum Beispiel Handynummer oder Informationen über Medikamente. Diese Daten werden benötigt, um euch im Notfall zu erreichen oder angemessene Maßnahmen zu ergreifen. 🚨

Welche Dinge gibt es noch zu berücksichtigen?

Fahrräder / Fahrradanhänger / Kinderwägen

Es ist wichtig zu beachten, dass Fahrräder, Fahrradanhänger und Kinderwägen aus Sicherheitsgründen nicht in Turnhallen abgestellt werden dürfen. Auch ist bei privaten Anbietern, wo der Sport nicht in der Turnhalle sondern in Bewegungsräumen stattfindet, meist wenig Platz dafür.

Daher sollten diese Gegenstände außerhalb der Halle/Räumen geparkt werden. Plant dies bei eurem Besuch vor allem im Winter oder bei Regen mit ein.

Turnhallenordnung

Sollte euer Sport mit Kindern in einer Turnhalle über Vereine stattfinden, beachtet bitte auch die Hallenordnung. Meist hängen diese in den Turnhallen aus und alle wichtigen Punkte wie z.B. keine Glasflachen, Turnhallenschuhe uvm. sind darin geregelt.

Umziehen in Umkleiden

Es ist immer hilfreich, wenn Du Dein Kind bereits zu Hause für den Sport/Training umziehen kannst. Sollte dies aus zeitlichen Gründen nicht möglich sein, stehen Euch in der Umkleidekabine ausreichend Platz und Gelegenheit zum Umziehen zur Verfügung.

Es ist wichtig, dass Du und Dein Kind sich vor dem Sport ausreichend Zeit zum umziehen einplant, um den “normalen” Ablauf des Sporttreibens zu unterstützen und zu fördern. Bitte vermeide es jedoch, euch in den Gängen oder Vorräumen umzuziehen, um andere Teilnehmer zu respektieren.

Genügend Zeit einplanen

Es ist wichtig, vor und nach der Sportstunde genügend Zeit für das „Bummeln“ smile einzuplanen. Kinder lassen sich auf dem Weg oft viel Zeit und entdecken dabei spielerisch die Welt um sich herum.

Daher sollten Eltern und Betreuer genügend Zeit einplanen, um den Kindern die Möglichkeit zu geben, ihre Umgebung zu erkunden und Erfahrungen zu sammeln. Dies kann auch dazu beitragen, dass die Kinder motivierter und aufgeschlossener für die Sportstunde sind, da sie bereits eine angenehme Zeit auf dem Weg dorthin hatten.

Ein (regelmässiges) verspätetes Kommen, stört auch den Ablauf der gesamten Gruppe und ist für das eigene Kind meist unangenehm.

Gib deinem Kind Zeit, sich an den Sport zu gewöhnen.

Es ist wichtig, deinem Kind Zeit zu geben, um sich an eine neue sportliche Umgebung zu gewöhnen. Ich habe in der Vergangenheit viele Kinder in meinen Sportgruppen gehabt, die anfangs nur auf der Bank saßen und dem Unterricht zusahen.

Nach einiger Zeit und Geduld seitens der Eltern, ist jedoch der “Knoten geplatzt” und die Kinder haben aktiv am Training teilgenommen. Es ist entscheidend, dass Eltern ihren Kindern genug Zeit geben, um sich an die Gruppe, den Trainer, den Sport und die neuen Eindrücke zu gewöhnen.

Leider habe ich schon oft erlebt, dass Eltern nach den ersten Minuten oder dem ersten Trainingstag aufgeben, wenn es nicht sofort klappt. Bitte bleibt  geduldig und ermutigt euer Kind, sich langsam an die neue Umgebung zu gewöhnen. Es wird sich auszahlen und dein Kind wird möglicherweise über Jahre hinweg Freude an der sportlichen Aktivität haben.

Essen und Trinken in den Turnhallen

In den meisten Turnhallen ist das Essen und Trinken nicht gestattet. Dies dient nicht nur der Sauberkeit und Hygiene der Halle, sondern auch der Sicherheit der Kinder. Denn verschüttete Flüssigkeiten oder Speisereste auf dem Boden können zu gefährlichen Stolperfallen werden.

Es ist jedoch wichtig, dass die Kinder vor und nach dem Training genügend trinken. Dafür sollten sie immer eine Wasserflasche (kein Glas) dabei haben und regelmäßig trinken. Auch ein kleiner Snack vor oder nach dem Training kann sinnvoll sein, um den Energiehaushalt wieder aufzufüllen.

Hierbei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass es sich um gesunde und leichte Snacks handelt, die den Kindern nicht schwer im Magen liegen und die sportliche Leistung nicht beeinträchtigen.

Tipp: Fragt euren Anbieter wo die Trinkflaschen während des Sports zu positionieren sind. 

Rituale und Wiederholungen

Rituale und Wiederholungen sind wichtige Elemente im Kindersport und Kinderturnen. Sie bieten den Kindern eine Struktur und Orientierung im Sportunterricht und ermöglichen ihnen, sich auf die bevorstehenden Übungen und Spiele zu konzentrieren.

Es muss nicht ständig etwas Neues sein. Durch die Wiederholung prägt sich das Gehirn aus und Bewegungsabläufe werden gefestigt.
Außerdem können Rituale und Wiederholungen dazu beitragen, dass sich die Kinder sicherer und selbstbewusster fühlen.

Wenn sie bereits vertraute Bewegungsabläufe aus dem Kinderturnen kennen, trauen sie sich meist mehr zu und sind motivierter, auch neue Herausforderungen anzunehmen.

“Sport ist geprägt von Wiederholungen” – Bitte beachtet, dass es sich beim Kindersport nicht um einen “Indoorspielplatz handelt und immer etwas Neues präsentiert werden muss. Perspektivisch geht es darum Kindern Ordnung beizubringen, Werte wie Gemeinschaft zu vermitteln, Achtsamkeit gegenüber Sportmaterialien zu erlernen, Dinge zu trainieren, Ausdauer in jeglichen Bereichen zu erlernen, sich zu bewegen uvm.

Geschwisterkinder

Bei uns im Sportverein dürfen Geschwisterkinder die nicht angemeldet sind nicht mit teilnehmen. Dies hat den Hintergrund, dass sie nicht versichert sind, die Gruppen leider zu voll werden würden und die Geschwisterkinder meist vom Alter nicht in die Trainingsgruppen passen.

Tipp: Fragt bitte bei euren Anbieter / Verein nach, ob Geschwisterkinder (meist Baby´s) erlaubt sind.

SpecialTipp: Fragt auch danach, wie ihr als Eltern versichert seid, falls ihr beim Sport mitmacht und es zu einem Unfall kommt.

Häufig gestellte Fragen

Wer darf Kindersport und Kinderturnen anbieten?

Kinderturnen kann von verschiedenen Organisationen, Vereinen und Einrichtungen angeboten werden. Dazu gehören zum Beispiel Sportvereine mit einer speziellen Abteilung, Schulen, Kindergärten, gemeinnützige Organisationen oder auch private Anbieter.

Achtung: An sich darf jeder Kindersport und Kinderturnen anbieten. Deshalb achtet dringend auf die Qualifikationen/Zertifikate des Anbieters! (siehe auch: Worauf solltet Ihr bei eurem Anbieter achten?)

Wo wird Kindersport oder Kinderturnen durchgeführt?

Kinderturnen oder Eltern-Kind-Turnen wird in der Regel in Sporthallen, Turnhallen, Bewegungsräumen oder auf Sportplätzen durchgeführt. Es gibt jedoch auch spezielle Angebote für Kindersport in Kindergärten, Schulen oder Freizeiteinrichtungen. Manchmal finden die Aktivitäten auch im Freien statt, zum Beispiel auf Spielplätzen oder in Parks.

Wie viele Kinder pro Gruppe treiben gemeinsam Sport?

In der Regel gibt es beim Kinderturnen Gruppen mit etwa 10 bis 15 Kindern. Die genaue Gruppengröße hängt jedoch auch von der Größe der Sportstätte und der Anzahl der Betreuer ab. Wichtig ist, dass die Gruppengröße so gewählt wird, dass eine individuelle Betreuung und Förderung jedes Kindes möglich ist.

Ab wann können Kinder ohne Eltern teilnehmen?

Kinder können in der Regel ohne Eltern am Kindersport oder Kinderturnen teilnehmen, wenn sie etwa 4 Jahre alt sind. Ab diesem Alter sind sie in der meistens in der Lage, sich von den Eltern zu trennen und sich auf die Aktivitäten und Übungen zu konzentrieren.

Wichtig: Trainer*Innen sind meist nicht befugt, qualifiziert oder haben nicht die Zeit (wie z.b. Kindergärtner*Innen), Kindern beim Toilettengang zu helfen. Daher sollten Kinder in der Lage sein, allein auf die Toilette zu gehen.

Was wird beim Kinderturnen gefördert?

  • Motorische Fähigkeiten wie Kraft, Ausdauer, Koordination und Beweglichkeit

  • Körperwahrnehmung und Körperbeherrschung

  • Soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Rücksichtnahme und Kommunikation

  • Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen

  • Spaß an Bewegung und Sport

  • Konzentration und Aufmerksamkeit

  • Gesundheitsbewusstsein und eine positive Einstellung zum eigenen Körper

  • Förderung der Feinmotorik und Grobmotorik

  • Verbesserung der Gleichgewichtsfähigkeit

  • Schulung der Sinneswahrnehmung

  • Förderung der Sprachentwicklung durch Lieder und Spiele

  • Erweiterung des Bewegungsrepertoires

  • Vermittlung von Regeln und Strukturen im Sport

  • Einbindung von Fantasie und Kreativität in Bewegungsspielen

  • Förderung der emotionalen und sozialen Entwicklung durch Erfolgserlebnisse und gemeinsame Aktivitäten

  • Vernetzung des Gehirns, Informationen werden schneller verarbeitet

Es wird noch keine Sportart oder Sportarten speziell trainiert, sondern alle motorischen Fähigkeiten durch diverse Übungen verbessert.

Wie viel kostet Kinderturnen?

Die Kosten für Sport mit Kindern können je nach Ort und Anbieter variieren. Dies geht von monatlich 5 – 30 Euro. Es gibt jedoch viele gemeinnützige Organisationen (Vereine), die kostengünstige oder sogar kostenlose Angebote für Kinder anbieten. Es ist auch wichtig zu beachten, dass einige Krankenkassen die Teilnahme an sportlichen Aktivitäten für Kinder fördern und Kosten erstatten können.

Es gibt verschiedene Formate einer Teilnahme, von abgegrenzten Kurseinheiten bis hin zu einer festen Mitgliedschaft. Achten Sie darauf, dass die Kündigungsfrist im Verein nicht länger als 3-6 Monate dauert.

Tipp: Lasst euch einen Stempel in das Bonusheft geben.

Zuschüsse für sozial benachteiligte Familien gibt es auch über das Programm Bildung und Teilhabe: https://www.arbeitsagentur.de/familie-und-kinder/informationen-zum-bildungspaket

Bezuschussen Krankenkassen Kindersport oder Kinderturnen?

Die allermeisten Krankenkassen bezuschussen die Mitgliedsbeiträge in Sportvereinen nicht. Auch werden Sportkurse für Kinder oftmals erst ab dem 6.Lebensjahr bezahlt.

Allerdings gibt es auch Ausnahmen und spezielle Programme, die sich an Kinder und Jugendliche richten. Fragt deshalb bei eurer Krankenkasse oder eurem Anbieter nach inwieweit es gefördert werden kann.

Tipp für AOK Plus Mitglieder: Mit Gutschein “Junge Familie” 2x jährlich kostenfrei an zertifizierten oder anerkannten Angeboten teilnehmen.

Welche motorischen Fähigkeiten sollte mein Kind ab welchem Alter können?

Das hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Entwicklungsstand des Kindes, seinen persönlichen Fähigkeiten und Erfahrungen sowie seinem Geschlecht. Allerdings gibt es einige allgemeine Meilensteine / Informationen für die motorische Entwicklung von Kindern:

Im Alter von 0-6 Monaten: Dein Kind wird lernen, seinen Kopf zu heben und zu halten, sich auf dem Bauch zu drehen und seine Hände und Arme zu koordinieren, um nach Gegenständen zu greifen und sich verstärkt zu bewegen.

Im Alter von 6-12 Monaten: Dein Kind beginnt zu krabbeln, zu sitzen und sich hochzuziehen. Es kann auch beginnen, allein zu stehen und erste Schritte zu machen.

Im Alter von 1-2 Jahren: Dein Kind wird lernen, sicher zu laufen und zu rennen, seine Feinmotorik zu verbessern, wie das Halten von Stiften oder das Stapeln von Blöcken. Es kann auch beginnen, einfache Bewegungen wie Hüpfen oder Springen zu lernen.

Im Alter von 2-3 Jahren: Dein Kind wird lernen, seine motorischen Fähigkeiten weiter zu verbessern, einschließlich Koordination, Gleichgewicht und Kraft. Es wird auch beginnen, grundlegende Sportarten wie Werfen und Fangen zu erlernen.

Ab dem Alter von 3 Jahren: Dein Kind kann in Sportarten wie Fußball, Basketball oder Leichtathletik teilnehmen und seine Fähigkeiten weiter verbessern.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass jedes Kind individuell ist und sich in seinem eigenen Tempo entwickelt. Es ist immer eine gute Idee, einen Kinderarzt oder einen qualifizierten Trainer*In zu Rate zu ziehen, um sicherzustellen, dass dein Kind die richtigen Fähigkeiten zur richtigen Zeit entwickelt.

Tipp: Eine gute Orientierung bietet die „Vereinfachte schematische Darstellung altersgemäßer Entwicklungsverläufe elementarer Bewegungen und Fertigkeiten /Balster, 1996) Hier kannst Du Dir die Übersicht ansehen und herunterladen.

Wann sind die Trainingszeiten?

Am Nachmittag variieren die Trainingszeiten in den Sporthallen und Bewegungsräumen je nach Anbieter. Es gibt jedoch nur ein kleines Zeitfenster, in dem die Kurse und Sportangebote stattfinden können.

In der Regel liegen diese Termine zwischen 15:00 und 19:00 Uhr. Vor 15 Uhr gestaltet es sich für Eltern schwierig aufgrund ihrer Arbeit. Nach 19 Uhr ist es zu spät für die Kinder.

Am Vormittag finden ebenfalls Kurse statt. Diese richten sich oft an Babys und Kinder bis zu 3 Jahre, die noch nicht in den Kindergarten oder die Kita gehen.

Ein Tipp: Schauen Sie doch mal, ob Ihre Kita einen kleinen Bewegungsraum hat und versuchen Sie, bei der Leitung ein Sportprogramm für die kleinen Athleten zu initiieren.

Am Wochenende bieten sich Papa-Kind-Stunden an, da viele Väter und Familien an diesen Tagen mehr Zeit zur Verfügung haben. Meistens finden auch Samstagvormittag Trainingseinheiten und Bewegungsangebote statt.

💡Die Trainingszeit variiert von 45-90 Minuten.

Zuhause: Schaut doch mal bei YouTube nach Abteilungen, Sportarten oder Influencern, die Online-Training anbieten. Ein schönes Angebot bieten zum Beispiel Alba Berlin und KiDDs Kindersportverein.

💡Informiert euch nach eurer Anmeldung auch über die Trainingszeiten während der Sommerferien, Herbstferien und Winterferien. Einige Abteilungen bieten in dieser Zeit kein oder nur teilweise Training in den Sporthallen und Bewegungsräumen an.

Wie funktioniert die Anmeldung? Wie werden ich Mitglied?

Die Anmeldung erfolgt in der Regel telefonisch oder online von zuhause aus. Dabei werden die persönlichen Daten des Kindes sowie die Kontaktdaten der Eltern erfasst.

Tipp: Zu jedem guten Angebot, gehören mindestens 2 “Schnuppertermine” an denen das Kind teilnehmen darf.

SpecialTipp: Besonders wichtig ist es, auf den Erstkontakt zu achten. Überprüfen Sie die Qualität der Homepage, suchen Sie nach Informationen über zertifizierte Übungsleiter und achten Sie darauf, wie lange es dauert, bis Sie eine Rückmeldung auf Ihre Anfrage erhalten. Beachten Sie auch, wie Sie und das Kind in der ersten Schnupperstunde aufgenommen werden.

Homepage und Neuigkeiten des Anbieters

Eine gute Kommunikation zwischen dem Anbieter und seinen Teilnehmern ist äußerst wichtig. Gibt es eine aktuelle Homepage, eine App, eine WhatsApp-Gruppe, einen Instagram- oder Facebook-Account oder einen Newsletter mit Neuigkeiten und Trainingsplänen?

Wie erfolgt die Kommunikation, wenn Stunden kurzfristig ausfallen müssen? Gibt es einen speziellen Ansprechpartner für solche Fälle?

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